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Waren Müritz

an Mecklenburgische Seenplatte

Der Name der Stadt geht möglicherweise auf den germanischen Stamm der Warnen (Variner) zurück.

Die Stadt wurde um 1260 an der Handelsstraße vom Land Stargard nach Wismar bei einer Burg und einem slawischen Dorf von Siedlern aus Westfalen gegründet. Die ursprüngliche Stadt lag im Bereich um die Georgenkirche, am Alten Markt (Altstadt). Die Georgenkirche wurde 1273 erstmals erwähnt. Am Alten Markt (heute: Alter Markt 14) befand sich das erste Rathaus. Wenig später entstand die Neustadt (Marienkirche), die um 1325 mit der Altstadt vereint wurde. Mittelpunkt war jetzt der Neue Markt, der Altstadt und Neustadt verbindet. Um die Stadt verlief eine Stadtmauer.

1306 bekam die Stadt das Fischereirecht auf der Müritz.

Von 1347 bis 1425 war Waren die Residenz einer Nebenlinie des Hauses Werle. Die Werlesche Burg soll südlich der Marienkirche gestanden haben (Burgstraße).

Große Stadtbrände 1568 und mehrfach in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und der Dreißigjährige Krieg verwüsteten die Stadt.

Das jetzige Rathaus am Neuen Markt wurde 1791 bis 1797 gebaut und 1857 ausgebaut.

1806 fanden in der Stadt und in ihrer Umgebung Kämpfe zwischen Blücher und den Franzosen statt.

Die Kanalisierungen der Elde (1798–1803 und 1831–1837) und der Bau des Bolter Kanals (1831–1837) bewirkten einen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt. 1839 entstand eine Gewerbeschule. 1845 wurde die erste Badeanstalt an der Müritz eröffnet. 1869 wurde das Gymnasium, zunächst als Progymnasium, gegründet (heute Richard-Wossidlo-Gymnasium). 1848/49 wurde die Chausse Malchow–Waren–Neubrandenburg gebaut und mit dem Anschluss an die Eisenbahn ab 1879 entwickelte sich Waren zu einem Verkehrsknotenpunkt.

Seit 1920 wurde Kurtaxe erhoben.

Am 3. Dezember 1920 wird Waren Amtsstadt (Kreisstadt).

1925 erhält Waren elektrisches Licht. Im gleichen Jahr hatte der Warener Hafen seinen wirtschaftlichen Höhepunkt. 188 ankommende und 208 auslaufende Schiffe schlugen insgesamt 22.330 t Güter um.

Am 11. November 1925 wird das Amt Röbel dem Amt Waren zugeschlagen.

1927 waren in der Stadt folgende größere Betriebe tätig: - Warener Molkerei "Naschkatze", - Maschinenfabrik Pichatzek, - Dampfsägerei Steinborn, - Mühle Thiele und Buggisch, - Milchexport G.m.b.H. Natura, - Kartoffelflockenfabrik, - Eisengießerei Pichatzek, - Dampfsägerei Strubelt, - Gasanstalt, - Fischverwertung.

Es gab 14 Baugeschäfte, eine Dachpappenfabrik, fünf Mühlen, zwei Zementsteinfabriken und die Großfischerei Rosengarten.

Am 15. September 1929 wird die katholische Kirche geweiht.

Bei den Amtsvertreterwahlen am 1. November 1931 wurde die NSDAP stärkste Partei. Sie stellte ab 1. April 1932 den Amtshauptmann (Landrat) und ab Dezember 1932 den Bürgermeister.

Ab 1936 errichteten die Dürener Metallwerke (Zulieferer für die militärische Flugzeugindustrie) ein Werk in Waren (Memefa). Zur Schaffung von Werkswohnungen für die dort Beschäftigten entstand von 1936 bis 1941 die Westsiedlung. In der Folge wuchs die Einwohnerzahl um über 4.000.

In Warenshof entstand das "Marinelager" als Barackensiedlung (Ausbildung für den Nachrichtendienst der Marine).

Während des Zweiten Weltkriegs wurde im Kurhaus "Müritzhöhe" ein Marinelazarett eingerichtet. In den letzten Kriegsmonaten wurden zusätzlich die Volksschule an der Denkmalstraße, das Gymnasium und das Hotel "Warener Hof" zu Notlazaretten.

Am 1. Mai 1945 besetzte die Rote Armee kampflos die Stadt.

Im Oktober wurde Friedrich Dethloff (KPD) durch den sowjetischen Militärkommandanten per Befehl als Bürgermeister eingesetzt. Ende des Jahres waren über 6.000 Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten in der Stadt. Bis zum Frühjahr 1946 gab es eine Typhusepedimie, der viele Menschen zum Opfer fielen.


Die Einrichtungen der "Memefa" und der Dampfmühle Thiele und Buggisch wurden als Reparationsleistungen demontiert und in die Sowjetunion gebracht. Ebenfalls wurden die Bahnlinie Rostock-Neustrelitz, sowie die Teilstrecken Malchow-Karow und Möllenhagen-Neubrandenburg stillgelegt und die Gleise abtransportiert.

Bis Februar 1988 waren im Stadtteil Warenshof sowjetische Atomraketen stationiert.

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